Mittwoch, 17. Juli 2013

Kingdom Hearts 3D Review

Gestern habe ich mal locker flockig Kingdom Hearts 3D durchgespielt und irgendwie hat das mein Bedürfnis geweckt meinen Senf dazu zu geben.

Um ehrlich zu sein, ich bin kein Fan von von Disney, dennoch mag ich irgendwie Kingdom Hearts Reihe obwohl mich das ganze Herzgetue ,Licht = gut und Dunkel=böse nervt.(Schwarz-Weiß-Malerei)
Ich finde das Kampfsystem ansprechend und es ist eins der wenigen Spiele, die man wirklich als Action-RPG bezeichnen kann.

Ich habe den ersten Teil vor über 10 Jahren gespielt. Ansprechend fand ich damals besonders den Schwierigkeitsgrad und das Skill- und Kampfsystem. Vielleicht lag es daran, dass ich noch unerfahren in dem Spiel war, aber ich fand diesen Teil schwer.
Zudem fand ich es klasse, dass man Welten immer wieder besuchen musste, nachdem man neue Fähigkeiten gelernt hatte, um alle Schätze zu bekommen, die teils sehr gut versteckt waren. Es gab echt viel zu entdecken und man war als Spieler gefordert.
Teil 2 hingegen hatte diesem Prinzip abgeschworen. Viel zu leicht und die Secrets wurden auf ein Minimum reduziert.Dennoch ein Teil, der Spaß gemacht hat, halt Guilty Pleasure.

CHain of Memories,recoded und 358/2 Days waren nur Lückenbüßer , die keine große storytechnischen Neuerungen boten und man größteils, die bekannte Dungeons spielte. Solide, aber man wusste das es nichts Neues gab.

Mit Birth by Sleep kam dann überraschender Weise wieder ein Hauptteil, der auch noch richtig, richtig gut war. Das Kampf- und Skillsystem wurde perfektioniert, der Schwierigkeitsgrad war gut, eine spannende und interessante Story und endlich kein Donald und Goofy im Schleptau. Ja  ich würde diesen Teil neben 1 als den besten bezeichnen.

Bei 3D war mir von Anfang an klar, dass auch dieser ein Lückenbüßer sein würde und eine Brücke von 2 zu Birth by Sleep und zu 3 schlagen sollte.
Nachdem fantastischen BbS hatte ich mich echt auf das Spiel gefreut, wurde aber herbe enttäuscht:
3D ist wohl einer der schwöchsten Teile der Reihe.

Fangen wir mal mit dem Kampfsystem an. Es wurde eine neue Option eingebaut, man springt gegen eine Wand und macht einen Kicksturz. Das soll das Spiel Action reicher machen, bewirkt aber großteils nur, dass das Kampfsystem in Buttonsmashing ausartet und leicht wird. Die Meisten gegener und Bossgegener kann man nach diesem Rezept besiegen, gegen die Wand springen, Kicksturz und evt eine Magieattacke, das wars.
Dazu kommt eine weitere sehr nervige Neuerung. Man spielt Riku und Sora abwechselnd. Nach einer gewissen Zeit, wechselt man automatisch zum anderen.
Das kann nichtig nervig sein, wenn man ein paar Minuten gespielt hat, dann zum Boss kommt und kurz bevor man ihn besiegt, die Zeit abläuft. Dann muss man den ganzen Boss nochmal von vorne machen sobald man wieder zurückwechselt. Okay, man könnte auch kurz vor dem Boss einen Wechsel herbeiführen, aber nicht immer weiß man wann ein Boss kommt.

Zudem ist die Story komplett auf Sora aufgebaut. Wenn Sora seine Welten noch nicht besucht hat bzw in der Story noch nicht entsprechend weit ist, wechselt man zu Riku um in der selben Sekunde wiedre zu Sora zu wechseln. Den Bosskampf muss man dann aber trotzdem machen. Oder man kommt mit Riku nicht voran und wird es für neue Levels freigeschalten, sobald Sora das auch ist.
Das nervt und hätte man sich einfach sparen können.


Des weiteren hat man den Touchpen eingebaut, aber so unpassend wie es nur geht, man ist mitten im Buttonsmashing und muss dann noch schnell den Touchpen zur Hand haben, UNMÖGLICH!
Ich habe auf den Daumen zurückgegriffen, aber es fällt sehr schwer die Events richtig abzupassen, wenn man sich intensiv auf den oberen Bildschirm konzentriert und immer wieder einen Blick nach unten haben muss um zu sehen, wann man Touchpen Events, sogenannte Realitätswandel, nutze kann.
Das macht den Spielfluss und -Spaß kaputt und ist nicht wirklich durchdacht

Donald und Goofy hat man zwar diesmal nicht im Schlepptau, dafür aber Geister namens Dreameater.
Hier hat Square-Enix, ähnlich wie bei FFXIII-2 versucht, etwas "Pokemon" in das Spiel einzubauen. Irgendwie will das aber nicht so richtig gelingen. Man kann die Tierchen streicheln, füttern, neue kreieren: Tamagotchi und Pokemon in einem halt.
Ich habe mich recht wenig um die Geister gekümmert und hatte keine Problem das Spiel durchzuspielen.Ich empfand sie also als relativ unnötig.

Die "Story" entwickelt sich erst wirklich nach 15 Stunden, ist aber überaus wirr und wie man es leider von Kingdom Hearts kennt, nicht sonderlich gut erzählt.
Man bekommt das Gefühl, dass das ganze doch sehr konstruiert und irgendwie lächerlich ist.
Einen würdigen Bosskampf bekommt man auch nicht so richtig.
Als ich den Boss besiegt hatte, war ich wirklich verwundert: Das soll er gewesen sein, wie bitte, ich hab das Spiel durch?
Kingdom Hearts schafft es wieder mal nicht, den Bösewicht eine vernünftige Motivation zu geben und Gefühle und Handlung der Protagonisten nachvollziehbar darzustellen.
Das einzig Gute an der Story ist, dass Axel wiederkehrt.

Okay, das hier ist meckern auf hohem Niveau. Das Spiel ist solide und an sich gut, aber kaum vergleichbar mit den Vorgängern. Loben sollte man, dass es wieder viele neue Welten gab und es nicht nur ein Abklatsch von eins ist. Auch war, wie immer, das Spiel großteils synchronisiert. Man kann es als positiv oder negativ sehen, aber auf normal, ist Kingdom Hearts 3D ein einfaches Spiel, man ist weder gefordert noch unterfordert. Die Spielzeit ist mit 20-23, um die Story durchzuspielen, in Ordnung, aber etwas mehr Umfang wäre wünschenswert gewesen.

Ich freue mich auf den dritten Teil, in der Hoffnung, dass man sich wieder mehr an 1 und BbS orientieren wird und Donald und Goofy hoffentlich nicht in der Party haben wird.